Wangener THW-Nachwuchskonzept überzeugt Jury

Wangen  / sz Ehrenamt würdigt Ehrenamt: Nach diesem Motto hat die Bürgerstiftung Kreis Ravensburg Feuerwehren und technische Hilfswerke aus der Region für ihr Engagement bei der Sicherung des Nachwuchses und der Stärkung der Einsatzbereitschaft ausgezeichnet. Die beiden ersten Gewinner des Wettbewerbs sind die Wehr aus Berg und der THW-Ortsverband Wangen.

Die Giebelgalerie des Kreissparkassen-Gebäudes in Wangen war am Dienstagabend gut gefüllt mit jeder Menge Uniformierter, die mit Spannung auf die Bekanntgabe der Gewinner durch die Bürgerstiftung Kreis Ravensburg warteten. Die hatte einen Wettbewerb für Wehren und Technische Hilfswerke ausgelobt. Gesucht wurden Konzepte und Projekte, die den Nachwuchs und den Mitgliederstand sichern und stärken sollen. Beteiligt haben sich aus dem Landkreis insgesamt neun Wehren und ein THW-Ortsverband. Zur Freude des Vorstandsmitglieds der Stiftung, Jürgen Mossakowski: „Wir wollten das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehren und Technischen Hilfswerke ins rechte Licht rücken und haben dabei wohl einen Nerv getroffen.“

 

THW Wangen will demnächst einen Imagefilm drehen

Nachdem Michael Otto, Chef des Kreisfeuerwehrverbands alle Wettbewerbsteilnehmer als „Gewinner, unabhängig von der Platzierung“ bezeichnet hatte, ging Robert Heer, Jurymitglied von der Bürgerstiftung, allgemein auf die Bewertungskriterien ein. Entscheidend seien ausschließlich die Inhalte der eingereichten Bewerbungen gewesen, die sich aber oft nur in Nuancen unterschieden hätten. Besonders überzeugt haben die Jury schließlich die Konzepte der Feuerwehr Berg (Platz eins, 3000 Euro Preisgeld) und des Technischen Hilfswerks aus Wangen (zweiter Platz, 2000 Euro).

 

Der THW-Ortsverband punktete mit seinem pädagogischen Ansatz, und hier vor allem mit der inzwischen zwölfköpfigen Mini-Gruppe. „Hier werden die Kinder spielerisch an die Technik herangeführt“, sagt Ortsbeauftragter Sascha Laue, der mit seiner Tochter Amelie den Scheck samt Urkunde entgegennahm. Und: „Zusammen mit den restlichen Jugendlichen sind die Minis ein guter Garant, um Nachwuchs zu finden, der uns dann erhalten bleibt.“ Um die Nachwuchssuche weiter voranzutreiben, will das THW Wangen demnächst einen Imagefilm drehen, der im örtlichen Kino gezeigt wird. „Wir wollen damit alle jungen Wangener ansprechen und sind momentan auf der Suche nach einem professionellen Partner für den Film.“

 

Die Feuerwehr Berg überzeugte mit ihrem ganzheitlichen Konzept zur Nachwuchsgewinnung. Dazu gehört seit 2013 die Kindergruppe mit mittlerweile 22 Sechs- bis Zehnjährigen – übrigens die erste dieser Art im Landkreis. „Hier setzen wir auch auf die Eltern als externe Betreuer“, erklärt Jugendwart Thomas Sprenger. Zusammen mit den Älteren sind es in Berg 37 Nachwuchskräfte – und damit fast so viel wie bei den Aktiven (44). Großen Wert legen die Berger auch auf die direkte Werbung von Neumitgliedern mittels Mundpropaganda sowie auf abwechslungsreiche Übungsdienste, wie Sprenger sagt: „Damit rekrutieren wir für die Einsatzkräfte auch Quereinsteiger.“

 

Zu den Gratulanten der zehn Teilnehmer gehörten Wangens OB Michael Lang und Kreisbrandmeister Oliver Surbeck. Der zeigte sich überzeugt davon, dass „die Gelder sinnvoll und effizient eingesetzt“ würden und dankte der Bürgerstiftung für die Idee, einen solchen Wettbewerb auszuloben. „Für mich sind Sie Vorbilder“, entgegnete Jürgen Mossakowski und stellte in Aussicht, den Wettbewerb zu wiederholen.

 

Die Siegerehrung wurde musikalisch schwungvoll begleitet vom Saxofonquartett der Jugendmusikschule unter Leitung von Alexej Khrushchov. Beim abschließenden Stehempfang hatten Einsatzkräfte und Vertreter der Bürgerstiftung Zeit zum Gespräch. Diesmal nach dem Motto „Ehrenamt plaudert mit Ehrenamt“.

 

Die Platzierungen

1. Platz (3000 Euro):

 

Feuerwehr Berg

 

2. Platz (2000 Euro):

 

THW-Ortsverband Wangen

 

3. – 7. Platz

 

(jeweils 1000 Euro): Feuerwehren Aulendorf, Baindt, Eisenharz, Friesenhofen und Hoßkirch

 

8. – 10. Platz

 

(jeweils 300 Euro): Feuerwehren Aichstetten, Bad Wurzach und Ravensburg